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[platform/upstream/dos2unix.git] / man / de / man1 / dos2unix.txt
1 BEZEICHNUNG
2     dos2unix - Formatumwandlung für Textdateien von DOS/Mac nach Unix und
3     umgekehrt
4
5 ÜBERSICHT
6         dos2unix [Optionen] [DATEI …] [-n EINGABEDATEI AUSGABEDATEI …]
7         unix2dos [Optionen] [DATEI …] [-n EINGABEDATEI AUSGABEDATEI …]
8
9 BESCHREIBUNG
10     Das Paket Dos2unix enthält die Werkzeuge "dos2unix" und "unix2dos" zum
11     Umwandeln einfacher Textdateien aus dem DOS- oder Mac-Format in das
12     Unix-Format und umgekehrt.
13
14     In Textdateien unter DOS/Windows sind Zeilenumbrüche, auch als neue
15     Zeile (NL) bekannt, eine Kombination aus zwei Zeichen: einem
16     Wagenrücklauf (Carriage Return, CR) gefolgt von einem Zeilenvorschub
17     (Line Feed, LF). In Unix-Textdateien bestehen Zeilenumbrüche nur aus
18     einem Zeichen, dem Zeilenvorschub (LF). In Mac-Textdateien aus der Zeit
19     vor MacOSX bestand ein Zeilenumbruch aus einem einzelnen CR-Zeichen.
20     Heute verwendet Mac OS Zeilenumbrüche im Unix-Stil (LF).
21
22     Neben Zeilenumbrüchen kann Dos2unix auch die Zeichenkodierung von
23     Dateien umwandeln. Einige DOS-Codepages können in Unix Latin-1
24     umgewandelt werden, und Windows-Unicode-Dateien (UTF-16) können in
25     Unix-Unicode-Dateien (UTF-8) umgewandelt werden.
26
27     Binärdateien werden automatisch übersprungen, sofern die Umwandlung
28     nicht erzwungen wird.
29
30     Nicht-reguläre Dateien, wie Verzeichnisse und FIFOS (Weiterleitungen)
31     werden automatisch übersprungen.
32
33     Symbolische Links und deren Ziele werden per Vorgabe unverändert
34     belassen. Symbolische Links können optional ersetzt werden, oder die
35     Ausgabe wird in das Ziel des symbolischen Links geschrieben. Unter
36     Windows wird das Schreiben in das Ziele eines symbolischen Links nicht
37     unterstützt.
38
39     Dos2unix wurde nach dem Vorbild der dos2unix-Version unter SunOS/Solaris
40     entwickelt, doch es gitb einen wesentlichen Unterschied zu: Diese
41     Version ersetzt per Vorgabe Dateien bei der Umwandlung
42     (Alte-Datei-Modus), während unter SunOS/Solaris nur die paarweise
43     Umwandlung (Neue-Datei-Modus) unterstützt wird. Siehe dazu die Optionen
44     "-o" und "-n".
45
46 OPTIONEN
47     --  nimmt alle folgenden Optionen als Dateinamen an. Verwenden Sie diese
48         Option, wenn Sie Dateien umwandeln wollen, deren Namen mit einem
49         Minuszeichen beginnen. Um beispielsweise eine Datei namens »-bla«
50         umzuwandeln, können Sie folgenden Befehl verwenden:
51
52             dos2unix -- -bla
53
54         oder im Neue-Datei-Modus:
55
56             dos2unix -n -- -bla ausgabe.txt
57
58     -ascii
59         wandelt nur Zeilenumbrüche um. Dies ist der vorgegebene
60         Umwandlungsmodus.
61
62     -iso
63         wandelt aus dem DOS- in den ISO-8859-1-Zeichensatz um. Weitere
64         Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt UMWANDLUNGSMODI.
65
66     -1252
67         verwendet die Windows-Codepage 1252 (Westeuropäisch).
68
69     -437
70         verwendet die DOS-Codepage 437 (US). Dies ist die vorgegebene
71         Codepage für die ISO-Umwandlung.
72
73     -850
74         verwendet die DOS-Codepage 850 (Westeuropäisch).
75
76     -860
77         verwendet die DOS-Codepage 860 (Portugiesisch).
78
79     -863
80         verwendet die DOS-Codepage 863 (Kanadisches Französisch).
81
82     -865
83         verwendet die DOS-Codepage 865 (Skandinavisch).
84
85     -7  wandelt 8bit-Zeichen in ein 7bit-Bitmuster um.
86
87     -b, --keep-bom
88         erhält die Markierung der Bytereihenfolge (BOM). Wenn die
89         Eingabedatei eine BOM enthält, wird ebenfalls eine BOM in die
90         Ausgabedatei geschrieben. Dies ist das Standardverhalten beim
91         Umwandeln von DOS-Zeilenumbrüchen. Siehe auch die Option "-r".
92
93     -c, --convmode UMWANDLUNGSMODUS
94         legt den Umwandlungsmodus fest. UMWANDLUNGSMODUS kann *ascii*,
95         *7bit*, *iso* oder *mac* sein, wobei *ascii* die Vorgabe ist.
96
97     -f, --force
98         erzwingt die Umwandlung von Binärdateien.
99
100     -h, --help
101         zeigt eine Hilfe an und beendet das Programm.
102
103     -k, --keepdate
104         übernimmt den Zeitstempel der Eingabedatei in die Ausgabedatei.
105
106     -L, --license
107         zeigt die Lizenz des Programms an.
108
109     -l, --newline
110         fügt eine zusätzliche neue Zeile hinzu.
111
112         dos2unix: Nur DOS-Zeilenumbrüche werden in Unix-Zeilenumbrüche
113         umgewandelt. Im Mac-Modus werden nur Mac-Zeilenumbrüche in
114         Unix-Zeilenumbrüche umgewandelt.
115
116         unix2dos: Nur Unix-Zeilenumbrüche werden in DOS-Zeilenumbrüche
117         umgewandelt. Im Mac-Modus werden nur Unix-Zeilenumbrüche in
118         Mac-Zeilenumbrüche umgewandelt.
119
120     -m, --add-bom
121         schreibt eine UTF-Markierung der Bytereihenfolge in die
122         Ausgabedatei. Verwenden Sie diese Option niemals, wenn die Kodierung
123         der Ausgabedatei nicht UTF-8 ist. Weitere Informationen finden Sie
124         im Abschnitt UNICODE.
125
126     -n, --newfile EINGABEDATEI AUSGABEDATEI …
127         Neue-Datei-Modus. Die EINGABEDATEI wird umgewandelt und in die
128         AUSGABEDATEI geschrieben. Die Dateinamen müssen paarweise angegeben
129         werden. Platzhalter sollten *nicht* verwendet werden, sonst werden
130         Sie Ihre Dateien *verlieren*.
131
132         Der Benutzer, der die Umwandlung im Neue-Datei-Modus startet, wird
133         Besitzer der umgewandelten Datei. Die Lese- und Schreibrechte werden
134         aus den Zugriffsrechten der Originaldatei minus der umask(1) der
135         Person ermittelt, die die Umwandlung ausgeführt hat.
136
137     -o, --oldfile DATEI …
138         Alte-Datei-Modus. Die DATEI wird umgewandelt und durch die
139         Ausgabedatei überschrieben. Per Vorgabe werden Umwandlungen in
140         diesem Modus ausgeführt. Platzhalter sind verwendbar.
141
142         Im Alte-Datei-Modus (Ersetzungsmodus) erhalten die umgewandelten
143         Dateien den gleichen Eigentümer, die gleiche Gruppe und die gleichen
144         Lese- und Schreibberechtigungen wie die Originaldatei, auch wenn die
145         Datei von einem anderen Benutzer umgewandelt wird, der Schreibrechte
146         für die Datei hat (zum Beispiel der Systemadministrator). Die
147         Umwandlung wird abgebrochen, wenn es nicht möglich ist, die
148         originalen Werte beizubehalten. Die Änderung des Eigentümers könnte
149         zum Beispiel bewirken, dass der ursprüngliche Eigentümer die Datei
150         nicht mehr lesen kann. Die Änderung der Gruppe könnte ein
151         Sicherheitsrisiko sein, da die Datei vielleicht für Benutzer lesbar
152         wird, für die sie nicht bestimmt ist. Die Beibehaltung von
153         Eigentümer, Gruppe und Schreib- und Leserechten wird nur unter Unix
154         unterstützt.
155
156     -q, --quiet
157         Stiller Modus, in dem alle Warnungen und sonstige Meldungen
158         unterdrückt werden. Der Rückgabewert ist 0, außer wenn fehlerhafte
159         Befehlszeilenoptionen angegeben werden.
160
161     -r, --remove-bom
162         entfernt die Markierung der Bytereihenfolge (BOM). Es wird keine BOM
163         in die Ausgabedatei geschrieben. Dies ist das Standardverhalten beim
164         Umwandeln von Unix-Zeilenumbrüchen. Siehe auch die Option "-b".
165
166     -s, --safe
167         überspringt Binärdateien (Vorgabe).
168
169     -ul, --assume-utf16le
170         nimmt an, dass die Eingabedatei das Format UTF-16LE hat.
171
172         Wenn die Eingabedatei eine Markierung der Bytereihenfolge enthält
173         (BOM), dann hat die BOM Vorrang vor dieser Option.
174
175         Durch eine falsche Annahme (die Eingabedatei war nicht in UTF-16LE
176         kodiert) mit erfolgreicher Umwandlung erhalten Sie eine
177         UTF-8-Ausgabedatei mit fehlerhaftem Text. Sie können die
178         fehlgeschlagene Umwandlung mit iconv(1) rückgängig machen, indem Sie
179         die Rückumwandlung von UTF-8 nach UTF-16LE vornehmen. Dadurch
180         gewinnen Sie die Originaldatei zurück.
181
182         Die Annahme von UTF-16LE wirkt wie ein *Umwandlungsmodus*. Beim
183         Wechsel zum vorgegebenen *ascii*-Modus wird die UTF16LE-Annahme
184         deaktiviert.
185
186     -ub, --assume-utf16be
187         nimmt an, dass die Eingabedatei das Format UTF-16BE hat.
188
189         Diese Option ist gleichbedeutend mit "-ul".
190
191     -F, --follow-symlink
192         folgt symbolischen Links und wandelt die Zieldateien um.
193
194     -R, --replace-symlink
195         ersetzt symbolische Links durch die umgewandelten Dateien (die
196         originalen Zieldateien bleiben unverändert).
197
198     -S, --skip-symlink
199         erhält symbolische Links als solche und lässt die Ziele unverändert
200         (Vorgabe).
201
202     -V, --version
203         zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
204
205 MAC-MODUS
206     Im Normalmodus werden Zeilenumbrüche von DOS nach Unix und umgekehrt
207     umgewandelt. Mac-Zeilenumbrüche werden nicht verändert.
208
209     Im Mac-Modus werden Zeilenumbrüche von Mac nach Unix und umgekehrt
210     umgewandelt. DOS-Zeilenumbrüche werden nicht verändert.
211
212     Um das Programm im Mac-Modus auszuführen, verwenden Sie die
213     Befehlszeilenoption "-c mac" oder die Befehle "mac2unix" oder
214     "unix2mac".
215
216 UMWANDLUNGSMODI
217     ascii
218         Im "ascii"-Modus werden nur Zeilenumbrüche umgewandelt. Dies ist der
219         vorgegebene Umwandlungsmodus.
220
221         Obwohl der Name dieses Modus auf ASCII hinweist, welches ein
222         7-bit-Standard ist, bezieht sich der eigentliche Modus auf 8 Bit.
223         Verwenden Sie diesen Modus immer dann, wenn Sie Unicode-Dateien in
224         UTF-8-Kodierung umwandeln.
225
226     7bit
227         In diesem Modus werden alle Nicht-ASCII-Zeichen aus 8 Bit in das
228         7-Bit-Bitmuster umgewandelt.
229
230     iso Die Zeichen werden aus dem DOS-Zeichensatz (der Codepage) in den
231         ISO-Zeichensatz ISO-8859-1 (Latin-1) in Unix umgewandelt.
232         DOS-Zeichen ohne Äquivalent in ISO-8859-1, für die die Umwandlung
233         nicht möglich ist, werden durch einen Punkt ersetzt. Gleiches gilt
234         für ISO-8859-1-Zeichen ohne DOS-Gegenstück.
235
236         Wenn nur die Option "-iso" angegeben ist, versucht dos2unix die
237         aktive Codepage selbst zu ermitteln. Sollte dies nicht möglich sein,
238         wird die Standard-Codepage CP437 verwendet, welche hauptsächlich in
239         den USA eingesetzt wird. Um eine bestimmte Codepage zu erzwingen,
240         verwenden Sie die Optionen -437 (US), -850 (Westeuropäisch), -860
241         (Portugiesisch), -863 (Kanadisches Französisch) oder -865
242         (Skandinavisch). Die Windows-Codepage CP1252 (Westeuropäisch) wird
243         durch die Option -1252 unterstützt.
244
245         Wenden Sie niemals die ISO-Umwandlung auf Unicode-Textdateien an. In
246         UTF-8 kodierte Dateien werden dadurch beschädigt.
247
248         Einige Beispiele:
249
250         Umwandlung aus der vorgegebenen DOS-Codepage nach Unix Latin-1
251
252             dos2unix -iso -n in.txt ausgabe.txt
253
254         Umwandlung von DOS CP850 nach Unix Latin-1
255
256             dos2unix -850 -n eingabe.txt ausgabe.txt
257
258         Umwandlung von Windows CP1252 nach Unix Latin-1
259
260             dos2unix -1252 -n eingabe.txt ausgabe.txt
261
262         Umwandlung von Windows CP1252 nach Unix UTF-8 (Unicode)
263
264             iconv -f CP1252 -t UTF-8 eingabe.txt | dos2unix > ausgabe.txt
265
266         Umwandlung von Unix Latin-1 in die vorgegebene DOS-Codepage
267
268             unix2dos -iso -n eingabe.txt ausgabe.txt
269
270         Umwandlung von Unix Latin-1 nach DOS CP850
271
272             unix2dos -850 -n eingabe.txt ausgabe.txt
273
274         Umwandlung von Unix Latin-1 nach Windows CP1252
275
276             unix2dos -1252 -n eingabe.txt ausgabe.txt
277
278         Umwandlung von Unix UTF-8 (Unicode) nach Windows CP1252
279
280             unix2dos < eingabe.txt | iconv -f UTF-8 -t CP1252 > ausgabe.txt
281
282         Siehe auch <http://czyborra.com/charsets/codepages.html> und
283         <http://czyborra.com/charsets/iso8859.html>.
284
285 UNICODE
286   Zeichenkodierungen
287     Es gibt verschiedene Unicode-Zeichenkodierungen. Unter Unix und Linux
288     sind Unicode-Dateien typischerweise in UTF-8 kodiert. Unter Windows
289     können Textdateien in UTF-8, UTF-16 oder UTF-16 in
290     Big-Endian-Bytereihenfolge kodiert sein, liegen aber meist im Format
291     UTF-16 vor.
292
293   Umwandlung
294     Unicode-Textdateien können DOS-, Unix- oder Mac-Zeilenumbrüche
295     enthalten, so wie reguläre Textdateien.
296
297     Alle Versionen von dos2unix und unix2dos können UTF-8-kodierte Dateien
298     umwandeln, weil UTF-8 im Hinblick auf Abwärtskompatiblität mit ASCII
299     entwickelt wurde.
300
301     Dos2unix und unix2dos mit Unterstützung für UTF-16 können in UTF-16
302     kodierte Dateien in Little-Endian- und Big-Endian-Bytereihenfolge lesen.
303     Um festzustellen, ob dos2unix mit UTF-16-Unterstützung kompiliert wurde,
304     geben Sie "dos2unix -V" ein.
305
306     Die Windows-Versionen von dos2unix und unix2dos wandeln UTF-16-kodierte
307     Dateien stets in UTF-8-Dateien um. Die entsprechenden Unix-Versionen
308     wandeln UTF-16-kodierte Dateien in die lokale Zeichenkodierung um, falls
309     diese nicht auf UTF-8 gesetzt ist. Verwenden Sie den Befehl locale(1),
310     um die lokale Zeichenkodierung zu ermitteln.
311
312     Da in UTF-8 formatierte Textdateien sowohl unter Windows als auch unter
313     Unix gut unterstützt werden, haben dos2unix und unix2dos keine Option
314     zum Schreiben von UTF-16-Dateien. Alle UTF-16-Zeichen können verlustlos
315     in UTF-8 kodiert werden. UTF-16-Dateien werden unter Unix übersprungen,
316     wenn die lokale Zeichenkodierung nicht UTF-8 ist, um unbeabsichtigte
317     Verluste von Textteilen zu verhindern. Wenn eine Umwandlung von UTF-16
318     nach UTF-8 Fehlermeldungen verursacht, zum Beispiel die
319     UTF-16-Eingabedatei einen Fehler enthält, dann wird diese Datei
320     übersprungen.
321
322     Umwandlungen im ISO- und 7bit-Modus funktionieren mit UTF-16-Dateien
323     nicht.
324
325   Markierung der Bytereihenfolge
326     Unicode-Textdateien unter Windows haben typischerweise eine Markierung
327     der Bytereihenfolge (BOM), da viele Windows-Programme (zum Beispiel
328     Notepad) solche BOMs standardmäßig hinzufügen. Weitere Informationen
329     hierzu finden Sie auf <http://de.wikipedia.org/wiki/Byte-Reihenfolge>.
330
331     Unter Unix haben Textdateien üblicherweise keine BOM. Es wird
332     stattdessen angenommen, dass Textdateien in der Zeichenkodierung
333     entsprechend der Spracheinstellung vorliegen.
334
335     Dos2unix kann nur dann erkennen, ob eine Datei UTF-16-kodiert ist, wenn
336     die Datei eine BOM enthält. Ist dies nicht der Fall, nimmt dos2unix an,
337     dass es sich um eine Binärdatei handelt.
338
339     Verwenden Sie die Optionen "-ul" oder "-ub", um eine UTF-16-Datei ohne
340     BOM umzuwandeln.
341
342     Dos2unix schreibt in der Voreinstellung keine BOM in die Ausgabedatei.
343     Mit der Option "-b" schreibt Dos2unix eine BOM, wenn die Eingabedatei
344     ebenfalls eine BOM hat.
345
346     Unix2dos schreibt in der Voreinstellung eine BOM in die Ausgabedatei,
347     wenn die Eingabedatei ebenfalls eine solche Markierung hat. Verwenden
348     Sie die Option "-r", um die BOM zu entfernen.
349
350     Dos2unix und unix2dos schreiben immer eine BOM, wenn die Option "-m"
351     angegeben ist.
352
353   Unicode-Beispiele
354     Umwandlung von Windows UTF-16 (mit BOM) nach Unix UTF-8
355
356         dos2unix -n eingabe.txt ausgabe.txt
357
358     Umwandlung von Windows UTF-16LE (ohne BOM) nach Unix UTF-8
359
360         dos2unix -ul -n eingabe.txt ausgabe.txt
361
362     Umwandlung von Unix UTF-8 nach Windows UTF-8 mit BOM
363
364         unix2dos -m -n eingabe.txt ausgabe.txt
365
366     Umwandlung von Unix UTF-8 nach Windows UTF-16
367
368         unix2dos < eingabe.txt | iconv -f UTF-8 -t UTF-16 > ausgabe.txt
369
370 BEISPIELE
371     Aus der Standardeingabe lesen und in die Standardausgabe schreiben:
372
373         dos2unix
374         dos2unix -l -c mac
375
376     a.txt umwandeln und ersetzen, b.txt umwandeln und ersetzen:
377
378         dos2unix a.txt b.txt
379         dos2unix -o a.txt b.txt
380
381     a.txt im ascii-Modus umwandeln und ersetzen:
382
383         dos2unix a.txt
384
385     a.txt im ascii-Modus umwandeln und ersetzen, b.txt im 7bit-Modus
386     umwandeln und ersetzen:
387
388         dos2unix a.txt -c 7bit b.txt
389         dos2unix -c ascii a.txt -c 7bit b.txt
390         dos2unix -ascii a.txt -7 b.txt
391
392     a.txt aus dem Mac- in das Unix-Format umwandeln:
393
394         dos2unix -c mac a.txt
395         mac2unix a.txt
396
397     a.txt aus dem Unix- in das Mac-Format umwandeln:
398
399         unix2dos -c mac a.txt
400         unix2mac a.txt
401
402     a.txt unter Beibehaltung des Zeitstempels umwandeln:
403
404         dos2unix -k a.txt
405         dos2unix -k -o a.txt
406
407     a.txt umwandeln und das Ergebnis nach e.txt schreiben:
408
409         dos2unix -n a.txt e.txt
410
411     a.txt umwandeln und das Ergebnis nach e.txt schreiben, wobei e.txt den
412     gleichen Zeitstempel erhält wie a.txt:
413
414         dos2unix -k -n a.txt e.txt
415
416     a.txt umwandeln und ersetzen, b.txt umwandeln und das Ergebnis nach
417     e.txt schreiben:
418
419         dos2unix a.txt -n b.txt e.txt
420         dos2unix -o a.txt -n b.txt e.txt
421
422     a.txt umwandeln und das Ergebnis nach e.txt schreiben, a.txt umwandeln
423     und ersetzen, b.txt umwandeln und ersetzen, d.txt umwandeln und das
424     Ergebnis nach f.txt schreiben:
425
426         dos2unix -n c.txt e.txt -o a.txt b.txt -n d.txt f.txt
427
428 REKURSIVE UMWANDLUNG
429     Verwenden Sie dos2unix zusammen mit den Befehlen find(1) und xargs(1),
430     um Textdateien in einem Verzeichnisbaum rekursiv umzuwandeln. Um
431     beispielsweise alle *.txt-Dateien im aktuellen Verzeichnis und dessen
432     Unterverzeichnissen umzuwandeln, geben Sie Folgendes ein:
433
434         find . -name *.txt |xargs dos2unix
435
436 LOKALISIERUNG
437     LANG
438         Die primäre Sprache wird durch die Umgebungsvariable LANG
439         festgelegt. Diese Variable besteht aus mehreren Teilen: Der erste
440         Teil besteht aus zwei Kleinbuchstaben, die den Sprachcode angeben.
441         Der zweite Teil ist optional und bezeichnet den Ländercode in
442         Großbuchstaben, vom davor stehenden Sprachcode durch einen
443         Unterstrich getrennt. Der dritte Teil ist ebenfalls optional und
444         gibt die Zeichenkodierung an, vom Ländercode durch einen Punkt
445         getrennt. Einige Beispiele für Standard-POSIX-Shells:
446
447             export LANG=de               Deutsch
448             export LANG=de_DE            Deutsch, Deutschland
449             export LANG=de_AT            Deutsch, Österreich
450             export LANG=es_ES            Spanisch, Spanien
451             export LANG=es_MX            Spanisch, Mexiko
452             export LANG=en_US.iso88591   Englisch, USA, Latin-1-Zeichenkodierung
453             export LANG=en_GB.UTF-8      Englisch, GB, UTF-8-Zeichenkodierung
454
455         Eine vollständige Liste der Sprachen und Ländercodes finden Sie im
456         Gettext-Handbuch:
457         <http://www.gnu.org/software/gettext/manual/gettext.html#Language-Co
458         des>
459
460         Auf Unix-Systemen erhalten Sie mit dem Befehl locale(1) spezifische
461         Informationen zu den Spracheinstellungen.
462
463     LANGUAGE
464         Mit der Umgebungsvariable LANGUAGE können Sie eine Prioritätenliste
465         für Sprachen übergeben, die Sie durch Doppelpunkte voneinander
466         trennen. Dos2unix gibt LANGUAGE vor LANG den Vorzug, zum Beispiel
467         bei Deutsch vor Niederländisch: "LANGUAGE=de:nl". Sie müssen
468         zunächst die Lokalisierung aktivieren, indem Sie die Variable LANG
469         (oder LC_ALL) auf einen anderen Wert als »C« setzen, bevor Sie die
470         Liste der Sprachprioritäten nutzen können. Weitere Informationen
471         finden Sie im Gettext-Handbuch:
472         <http://www.gnu.org/software/gettext/manual/gettext.html#The-LANGUAG
473         E-variable>
474
475         Falls Sie eine Sprache auswählen, die nicht verfügbar ist, erhalten
476         Sie die Standardmeldungen in englischer Sprache.
477
478     DOS2UNIX_LOCALEDIR
479         Durch die Umgebungsvariable DOS2UNIX_LOCALEDIR wird LOCALEDIR
480         während der Kompilierung übergangen. LOCALEDIR wird verwendet, um
481         Sprachdateien zu finden. Der GNU-Standardwert ist
482         "/usr/local/share/locale". Die Option --version zeigt das verwendete
483         LOCALEDIR an.
484
485         Beispiel (POSIX-Shell):
486
487             export DOS2UNIX_LOCALEDIR=$HOME/share/locale
488
489 RÜCKGABEWERT
490     Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben. Bei aufgetretenen Systemfehlern wird
491     der letzte Systemfehler zurückgegeben. Für alle anderen Fehler wird 1
492     zurückgegeben.
493
494     Der Rückgabewert ist im stillen Modus stets 0, außer wenn fehlerhafte
495     Befehlszeilenoptionen verwendet werden.
496
497 STANDARDS
498     <http://de.wikipedia.org/wiki/Textdatei>
499
500     <http://de.wikipedia.org/wiki/Wagenr%C3%BCcklauf>
501
502     <http://de.wikipedia.org/wiki/Zeilenumbruch>
503
504     <http://en.wikipedia.org/wiki/Unicode>
505
506 AUTOREN
507     Benjamin Lin - <blin@socs.uts.edu.au> Bernd Johannes Wuebben (mac2unix
508     mode) - <wuebben@kde.org>, Christian Wurll (add extra newline) -
509     <wurll@ira.uka.de>, Erwin Waterlander - <waterlan@xs4all.nl>
510     (Maintainer)
511
512     Projektseite: <http://waterlan.home.xs4all.nl/dos2unix.html>
513
514     SourceForge-Seite: <http://sourceforge.net/projects/dos2unix/>
515
516     Freecode: <http://freecode.com/projects/dos2unix>
517
518 SIEHE AUCH
519     file(1) find(1) iconv(1) locale(1) xargs(1)
520