2 dos2unix - Formatumwandlung für Textdateien von DOS/Mac nach Unix und
6 dos2unix [Optionen] [DATEI …] [-n EINGABEDATEI AUSGABEDATEI …]
7 unix2dos [Optionen] [DATEI …] [-n EINGABEDATEI AUSGABEDATEI …]
10 Das Paket Dos2unix enthält die Werkzeuge "dos2unix" und "unix2dos" zum
11 Umwandeln einfacher Textdateien aus dem DOS- oder Mac-Format in das
12 Unix-Format und umgekehrt.
14 In Textdateien unter DOS/Windows sind Zeilenumbrüche, auch als neue
15 Zeile (NL) bekannt, eine Kombination aus zwei Zeichen: einem
16 Wagenrücklauf (Carriage Return, CR) gefolgt von einem Zeilenvorschub
17 (Line Feed, LF). In Unix-Textdateien bestehen Zeilenumbrüche nur aus
18 einem Zeichen, dem Zeilenvorschub (LF). In Mac-Textdateien aus der Zeit
19 vor MacOSX bestand ein Zeilenumbruch aus einem einzelnen CR-Zeichen.
20 Heute verwendet Mac OS Zeilenumbrüche im Unix-Stil (LF).
22 Neben Zeilenumbrüchen kann Dos2unix auch die Zeichenkodierung von
23 Dateien umwandeln. Einige DOS-Codepages können in Unix Latin-1
24 umgewandelt werden, und Windows-Unicode-Dateien (UTF-16) können in
25 Unix-Unicode-Dateien (UTF-8) umgewandelt werden.
27 Binärdateien werden automatisch übersprungen, sofern die Umwandlung
30 Nicht-reguläre Dateien, wie Verzeichnisse und FIFOS (Weiterleitungen)
31 werden automatisch übersprungen.
33 Symbolische Links und deren Ziele werden per Vorgabe unverändert
34 belassen. Symbolische Links können optional ersetzt werden, oder die
35 Ausgabe wird in das Ziel des symbolischen Links geschrieben. Unter
36 Windows wird das Schreiben in das Ziele eines symbolischen Links nicht
39 Dos2unix wurde nach dem Vorbild der dos2unix-Version unter SunOS/Solaris
40 entwickelt, doch es gitb einen wesentlichen Unterschied zu: Diese
41 Version ersetzt per Vorgabe Dateien bei der Umwandlung
42 (Alte-Datei-Modus), während unter SunOS/Solaris nur die paarweise
43 Umwandlung (Neue-Datei-Modus) unterstützt wird. Siehe dazu die Optionen
47 -- nimmt alle folgenden Optionen als Dateinamen an. Verwenden Sie diese
48 Option, wenn Sie Dateien umwandeln wollen, deren Namen mit einem
49 Minuszeichen beginnen. Um beispielsweise eine Datei namens »-bla«
50 umzuwandeln, können Sie folgenden Befehl verwenden:
54 oder im Neue-Datei-Modus:
56 dos2unix -n -- -bla ausgabe.txt
59 wandelt nur Zeilenumbrüche um. Dies ist der vorgegebene
63 wandelt aus dem DOS- in den ISO-8859-1-Zeichensatz um. Weitere
64 Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt UMWANDLUNGSMODI.
67 verwendet die Windows-Codepage 1252 (Westeuropäisch).
70 verwendet die DOS-Codepage 437 (US). Dies ist die vorgegebene
71 Codepage für die ISO-Umwandlung.
74 verwendet die DOS-Codepage 850 (Westeuropäisch).
77 verwendet die DOS-Codepage 860 (Portugiesisch).
80 verwendet die DOS-Codepage 863 (Kanadisches Französisch).
83 verwendet die DOS-Codepage 865 (Skandinavisch).
85 -7 wandelt 8bit-Zeichen in ein 7bit-Bitmuster um.
88 erhält die Markierung der Bytereihenfolge (BOM). Wenn die
89 Eingabedatei eine BOM enthält, wird ebenfalls eine BOM in die
90 Ausgabedatei geschrieben. Dies ist das Standardverhalten beim
91 Umwandeln von DOS-Zeilenumbrüchen. Siehe auch die Option "-r".
93 -c, --convmode UMWANDLUNGSMODUS
94 legt den Umwandlungsmodus fest. UMWANDLUNGSMODUS kann *ascii*,
95 *7bit*, *iso* oder *mac* sein, wobei *ascii* die Vorgabe ist.
98 erzwingt die Umwandlung von Binärdateien.
101 zeigt eine Hilfe an und beendet das Programm.
103 -i[SCHALTER], --info[=SCHALTER] DATEI
104 zeigt Dateiinformationen an. Es wird keine Umwandlung vorgenommen.
106 Die Ausgabe der Informationen geschieht in der folgenden
107 Reihenfolge: Anzahl der DOS-Zeilenumbrüche, Anzahl der
108 Unix-Zeilenumbrüche, Anzahl der Mac-Zeilenumbrüche, Markierung der
109 Bytereihenfolge, Text- oder Binärformat, Dateiname.
113 6 0 0 no_bom text dos.txt
114 0 6 0 no_bom text unix.txt
115 0 0 6 no_bom text mac.txt
116 6 6 6 no_bom text mixed.txt
117 50 0 0 UTF-16LE text utf16le.txt
118 0 50 0 no_bom text utf8unix.txt
119 50 0 0 UTF-8 text utf8dos.txt
120 2 418 219 no_bom binary dos2unix.exe
122 Optionale zusätzliche Schalter können gesetzt werden, um die Ausgabe
123 anzupassen. Einer oder mehrere Schalter können hinzugefügt werden.
125 d gibt die Anzahl der DOS-Zeilenumbrüche aus.
127 u gibt die Anzahl der Unix-Zeilenumbrüche aus.
129 m gibt die Anzahl der Mac-Zeilenumbrüche aus.
131 b gibt die Markierung der Bytereihenfolge aus.
133 t zeigt an, ob es sich um eine Text- oder eine Binärdatei handelt.
135 c gibt nur die Dateien aus, die umgewandelt werden würden.
137 Mit dem Schalter "c" gibt dos2unix nur die Dateien aus, die
138 DOS-Zeilenumbrüche enthalten, unix2dos nur die Dateien mit
139 Unix-Zeilenumbrüchen.
143 Informationen zu allen *.txt-Dateien anzeigen:
147 Nur die Anzahl der DOS-Zeilenumbrüche und Unix-Zeilenumbrüche
152 Nur die Markierung der Bytereihenfolge anzeigen:
154 dos2unix --info=b *.txt
156 Die Dateien auflisten, die DOS-Zeilenumbrüche enthalten:
160 Die Dateien auflisten, die Unix-Zeilenumbrüche enthalten:
165 übernimmt den Zeitstempel der Eingabedatei in die Ausgabedatei.
168 zeigt die Lizenz des Programms an.
171 fügt eine zusätzliche neue Zeile hinzu.
173 dos2unix: Nur DOS-Zeilenumbrüche werden in Unix-Zeilenumbrüche
174 umgewandelt. Im Mac-Modus werden nur Mac-Zeilenumbrüche in
175 Unix-Zeilenumbrüche umgewandelt.
177 unix2dos: Nur Unix-Zeilenumbrüche werden in DOS-Zeilenumbrüche
178 umgewandelt. Im Mac-Modus werden nur Unix-Zeilenumbrüche in
179 Mac-Zeilenumbrüche umgewandelt.
182 schreibt eine Markierung der Bytereihenfolge (BOM) in die
183 Ausgabedatei. In der Voreinstellung wird eine UTF-8-BOM geschrieben.
185 Wenn die Eingabedatei in UTF-16 kodiert ist und die Option "-u"
186 verwendet wird, wird eine UTF-16-BOM geschrieben.
188 Verwenden Sie diese Option niemals, wenn die Kodierung der
189 Ausgabedatei weder UTF-8 noch UTF-16 ist. Weitere Informationen
190 finden Sie im Abschnitt UNICODE.
192 -n, --newfile EINGABEDATEI AUSGABEDATEI …
193 Neue-Datei-Modus. Die EINGABEDATEI wird umgewandelt und in die
194 AUSGABEDATEI geschrieben. Die Dateinamen müssen paarweise angegeben
195 werden. Platzhalter sollten *nicht* verwendet werden, sonst werden
196 Sie Ihre Dateien *verlieren*.
198 Der Benutzer, der die Umwandlung im Neue-Datei-Modus startet, wird
199 Besitzer der umgewandelten Datei. Die Lese- und Schreibrechte werden
200 aus den Zugriffsrechten der Originaldatei minus der umask(1) der
201 Person ermittelt, die die Umwandlung ausgeführt hat.
203 -o, --oldfile DATEI …
204 Alte-Datei-Modus. Die DATEI wird umgewandelt und durch die
205 Ausgabedatei überschrieben. Per Vorgabe werden Umwandlungen in
206 diesem Modus ausgeführt. Platzhalter sind verwendbar.
208 Im Alte-Datei-Modus (Ersetzungsmodus) erhalten die umgewandelten
209 Dateien den gleichen Eigentümer, die gleiche Gruppe und die gleichen
210 Lese- und Schreibberechtigungen wie die Originaldatei, auch wenn die
211 Datei von einem anderen Benutzer umgewandelt wird, der Schreibrechte
212 für die Datei hat (zum Beispiel der Systemadministrator). Die
213 Umwandlung wird abgebrochen, wenn es nicht möglich ist, die
214 originalen Werte beizubehalten. Die Änderung des Eigentümers könnte
215 zum Beispiel bewirken, dass der ursprüngliche Eigentümer die Datei
216 nicht mehr lesen kann. Die Änderung der Gruppe könnte ein
217 Sicherheitsrisiko sein, da die Datei vielleicht für Benutzer lesbar
218 wird, für die sie nicht bestimmt ist. Die Beibehaltung von
219 Eigentümer, Gruppe und Schreib- und Leserechten wird nur unter Unix
223 Stiller Modus, in dem alle Warnungen und sonstige Meldungen
224 unterdrückt werden. Der Rückgabewert ist 0, außer wenn fehlerhafte
225 Befehlszeilenoptionen angegeben werden.
228 entfernt die Markierung der Bytereihenfolge (BOM). Es wird keine BOM
229 in die Ausgabedatei geschrieben. Dies ist das Standardverhalten beim
230 Umwandeln von Unix-Zeilenumbrüchen. Siehe auch die Option "-b".
233 überspringt Binärdateien (Vorgabe).
236 erhält die originale UTF-16-Kodierung der Eingabedatei. Die
237 Ausgabedatei wird in der gleichen UTF-16-Kodierung geschrieben
238 (Little-Endian- oder Big-Endian-Bytereihenfolge) wie die
239 Eingabedatei. Dies verhindert die Umwandlung in UTF-8. Eine
240 UTF-16-BOM wird dementsprechend geschrieben. Diese Option kann durch
241 Angabe der Option "-ascii" deaktiviert werden.
243 -ul, --assume-utf16le
244 nimmt an, dass die Eingabedatei das Format UTF-16LE hat.
246 Wenn die Eingabedatei eine Markierung der Bytereihenfolge enthält
247 (BOM), dann hat die BOM Vorrang vor dieser Option.
249 Durch eine falsche Annahme (die Eingabedatei war nicht in UTF-16LE
250 kodiert) mit erfolgreicher Umwandlung erhalten Sie eine
251 UTF-8-Ausgabedatei mit fehlerhaftem Text. Sie können die
252 fehlgeschlagene Umwandlung mit iconv(1) rückgängig machen, indem Sie
253 die Rückumwandlung von UTF-8 nach UTF-16LE vornehmen. Dadurch
254 gewinnen Sie die Originaldatei zurück.
256 Die Annahme von UTF-16LE wirkt wie ein *Umwandlungsmodus*. Beim
257 Wechsel zum vorgegebenen *ascii*-Modus wird die UTF16LE-Annahme
260 -ub, --assume-utf16be
261 nimmt an, dass die Eingabedatei das Format UTF-16BE hat.
263 Diese Option ist gleichbedeutend mit "-ul".
266 zeigt ausführliche Meldungen an. Zusätzliche Informationen werden zu
267 den Markierungen der Bytereihenfolge (BOM) und zur Anzahl der
268 umgewandelten Zeilenumbrüche angezeigt.
271 folgt symbolischen Links und wandelt die Zieldateien um.
273 -R, --replace-symlink
274 ersetzt symbolische Links durch die umgewandelten Dateien (die
275 originalen Zieldateien bleiben unverändert).
278 erhält symbolische Links als solche und lässt die Ziele unverändert
282 zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
285 Im Normalmodus werden Zeilenumbrüche von DOS nach Unix und umgekehrt
286 umgewandelt. Mac-Zeilenumbrüche werden nicht verändert.
288 Im Mac-Modus werden Zeilenumbrüche von Mac nach Unix und umgekehrt
289 umgewandelt. DOS-Zeilenumbrüche werden nicht verändert.
291 Um das Programm im Mac-Modus auszuführen, verwenden Sie die
292 Befehlszeilenoption "-c mac" oder die Befehle "mac2unix" oder
297 Im "ascii"-Modus werden nur Zeilenumbrüche umgewandelt. Dies ist der
298 vorgegebene Umwandlungsmodus.
300 Obwohl der Name dieses Modus auf ASCII hinweist, welches ein
301 7-bit-Standard ist, bezieht sich der eigentliche Modus auf 8 Bit.
302 Verwenden Sie diesen Modus immer dann, wenn Sie Unicode-Dateien in
303 UTF-8-Kodierung umwandeln.
306 In diesem Modus werden alle Nicht-ASCII-Zeichen aus 8 Bit in das
307 7-Bit-Bitmuster umgewandelt.
309 iso Die Zeichen werden aus dem DOS-Zeichensatz (der Codepage) in den
310 ISO-Zeichensatz ISO-8859-1 (Latin-1) in Unix umgewandelt.
311 DOS-Zeichen ohne Äquivalent in ISO-8859-1, für die die Umwandlung
312 nicht möglich ist, werden durch einen Punkt ersetzt. Gleiches gilt
313 für ISO-8859-1-Zeichen ohne DOS-Gegenstück.
315 Wenn nur die Option "-iso" angegeben ist, versucht dos2unix die
316 aktive Codepage selbst zu ermitteln. Sollte dies nicht möglich sein,
317 wird die Standard-Codepage CP437 verwendet, welche hauptsächlich in
318 den USA eingesetzt wird. Um eine bestimmte Codepage zu erzwingen,
319 verwenden Sie die Optionen -437 (US), -850 (Westeuropäisch), -860
320 (Portugiesisch), -863 (Kanadisches Französisch) oder -865
321 (Skandinavisch). Die Windows-Codepage CP1252 (Westeuropäisch) wird
322 durch die Option -1252 unterstützt.
324 Wenden Sie niemals die ISO-Umwandlung auf Unicode-Textdateien an. In
325 UTF-8 kodierte Dateien werden dadurch beschädigt.
329 Umwandlung aus der vorgegebenen DOS-Codepage nach Unix Latin-1
331 dos2unix -iso -n in.txt ausgabe.txt
333 Umwandlung von DOS CP850 nach Unix Latin-1
335 dos2unix -850 -n eingabe.txt ausgabe.txt
337 Umwandlung von Windows CP1252 nach Unix Latin-1
339 dos2unix -1252 -n eingabe.txt ausgabe.txt
341 Umwandlung von Windows CP1252 nach Unix UTF-8 (Unicode)
343 iconv -f CP1252 -t UTF-8 eingabe.txt | dos2unix > ausgabe.txt
345 Umwandlung von Unix Latin-1 in die vorgegebene DOS-Codepage
347 unix2dos -iso -n eingabe.txt ausgabe.txt
349 Umwandlung von Unix Latin-1 nach DOS CP850
351 unix2dos -850 -n eingabe.txt ausgabe.txt
353 Umwandlung von Unix Latin-1 nach Windows CP1252
355 unix2dos -1252 -n eingabe.txt ausgabe.txt
357 Umwandlung von Unix UTF-8 (Unicode) nach Windows CP1252
359 unix2dos < eingabe.txt | iconv -f UTF-8 -t CP1252 > ausgabe.txt
361 Siehe auch <http://czyborra.com/charsets/codepages.html> und
362 <http://czyborra.com/charsets/iso8859.html>.
366 Es gibt verschiedene Unicode-Zeichenkodierungen. Unter Unix und Linux
367 sind Unicode-Dateien typischerweise in UTF-8 kodiert. Unter Windows
368 können Textdateien in UTF-8, UTF-16 oder UTF-16 in
369 Big-Endian-Bytereihenfolge kodiert sein, liegen aber meist im Format
373 Unicode-Textdateien können DOS-, Unix- oder Mac-Zeilenumbrüche
374 enthalten, so wie reguläre Textdateien.
376 Alle Versionen von dos2unix und unix2dos können UTF-8-kodierte Dateien
377 umwandeln, weil UTF-8 im Hinblick auf Abwärtskompatiblität mit ASCII
380 Dos2unix und unix2dos mit Unterstützung für UTF-16 können in UTF-16
381 kodierte Dateien in Little-Endian- und Big-Endian-Bytereihenfolge lesen.
382 Um festzustellen, ob dos2unix mit UTF-16-Unterstützung kompiliert wurde,
383 geben Sie "dos2unix -V" ein.
385 In UTF-16 kodierte Dateien werden standardmäßig in UTF-8 umgewandelt.
386 Unter Unix/Linux ist es notwendig, dass die Zeichenkodierung der Locale
387 auf UTF-8 gesetzt ist. Mit dem Befehl locale(1) können Sie herausfinden,
388 wie die Zeichenkodierung der Locale eingestellt ist. In UTF-8
389 formatierte Textdateien werden von Windows und Unix/Linux gleichermaßen
392 Die Kodierungen UTF-16 und UTF-8 sind vollständig kompatibel, daher wird
393 bei der Umwandlung keinerlei Text verlorengehen. Sollte bei der
394 Umwandlung von UTF-16 in UTF-8 ein Problem auftreten, beispielsweise
395 wenn die UTF-16-kodierte Eingabedatei einen Fehler enthält, dann wird
396 diese Datei übersprungen.
398 Wenn die Option "-u" verwendet wird, wird die Ausgabedatei in der
399 gleichen UTF-16-Kodierung wie die Eingabedatei geschrieben. Die Option
400 "-u" verhindert die Umwandlung in UTF-8.
402 Dos2unix und unix2dos bieten keine Option zur Umwandlung von
403 UTF-8-Dateien in UTF-16.
405 Umwandlungen im ISO- und 7bit-Modus funktionieren mit UTF-16-Dateien
408 Markierung der Bytereihenfolge
409 Unicode-Textdateien unter Windows haben typischerweise eine Markierung
410 der Bytereihenfolge (BOM), da viele Windows-Programme (zum Beispiel
411 Notepad) solche BOMs standardmäßig hinzufügen. Weitere Informationen
412 hierzu finden Sie auf <http://de.wikipedia.org/wiki/Byte-Reihenfolge>.
414 Unter Unix haben Textdateien üblicherweise keine BOM. Es wird
415 stattdessen angenommen, dass Textdateien in der Zeichenkodierung
416 entsprechend der Spracheinstellung vorliegen.
418 Dos2unix kann nur dann erkennen, ob eine Datei UTF-16-kodiert ist, wenn
419 die Datei eine BOM enthält. Ist dies nicht der Fall, nimmt dos2unix an,
420 dass es sich um eine Binärdatei handelt.
422 Verwenden Sie die Optionen "-ul" oder "-ub", um eine UTF-16-Datei ohne
425 Dos2unix schreibt in der Voreinstellung keine BOM in die Ausgabedatei.
426 Mit der Option "-b" schreibt Dos2unix eine BOM, wenn die Eingabedatei
427 ebenfalls eine BOM hat.
429 Unix2dos schreibt in der Voreinstellung eine BOM in die Ausgabedatei,
430 wenn die Eingabedatei ebenfalls eine solche Markierung hat. Verwenden
431 Sie die Option "-r", um die BOM zu entfernen.
433 Dos2unix und unix2dos schreiben immer eine BOM, wenn die Option "-m"
437 Umwandlung von Windows UTF-16 (mit BOM) nach Unix UTF-8
439 dos2unix -n eingabe.txt ausgabe.txt
441 Umwandlung von Windows UTF-16LE (ohne BOM) nach Unix UTF-8
443 dos2unix -ul -n eingabe.txt ausgabe.txt
445 Umwandlung von Unix UTF-8 nach Windows UTF-8 mit BOM
447 unix2dos -m -n eingabe.txt ausgabe.txt
449 Umwandlung von Unix UTF-8 nach Windows UTF-16
451 unix2dos < eingabe.txt | iconv -f UTF-8 -t UTF-16 > ausgabe.txt
454 Aus der Standardeingabe lesen und in die Standardausgabe schreiben:
459 a.txt umwandeln und ersetzen, b.txt umwandeln und ersetzen:
462 dos2unix -o a.txt b.txt
464 a.txt im ascii-Modus umwandeln und ersetzen:
468 a.txt im ascii-Modus umwandeln und ersetzen, b.txt im 7bit-Modus
469 umwandeln und ersetzen:
471 dos2unix a.txt -c 7bit b.txt
472 dos2unix -c ascii a.txt -c 7bit b.txt
473 dos2unix -ascii a.txt -7 b.txt
475 a.txt aus dem Mac- in das Unix-Format umwandeln:
477 dos2unix -c mac a.txt
480 a.txt aus dem Unix- in das Mac-Format umwandeln:
482 unix2dos -c mac a.txt
485 a.txt unter Beibehaltung des Zeitstempels umwandeln:
490 a.txt umwandeln und das Ergebnis nach e.txt schreiben:
492 dos2unix -n a.txt e.txt
494 a.txt umwandeln und das Ergebnis nach e.txt schreiben, wobei e.txt den
495 gleichen Zeitstempel erhält wie a.txt:
497 dos2unix -k -n a.txt e.txt
499 a.txt umwandeln und ersetzen, b.txt umwandeln und das Ergebnis nach
502 dos2unix a.txt -n b.txt e.txt
503 dos2unix -o a.txt -n b.txt e.txt
505 a.txt umwandeln und das Ergebnis nach e.txt schreiben, a.txt umwandeln
506 und ersetzen, b.txt umwandeln und ersetzen, d.txt umwandeln und das
507 Ergebnis nach f.txt schreiben:
509 dos2unix -n c.txt e.txt -o a.txt b.txt -n d.txt f.txt
512 Verwenden Sie dos2unix zusammen mit den Befehlen find(1) und xargs(1),
513 um Textdateien in einem Verzeichnisbaum rekursiv umzuwandeln. Um
514 beispielsweise alle *.txt-Dateien im aktuellen Verzeichnis und dessen
515 Unterverzeichnissen umzuwandeln, geben Sie Folgendes ein:
517 find . -name *.txt |xargs dos2unix
521 Die primäre Sprache wird durch die Umgebungsvariable LANG
522 festgelegt. Diese Variable besteht aus mehreren Teilen: Der erste
523 Teil besteht aus zwei Kleinbuchstaben, die den Sprachcode angeben.
524 Der zweite Teil ist optional und bezeichnet den Ländercode in
525 Großbuchstaben, vom davor stehenden Sprachcode durch einen
526 Unterstrich getrennt. Der dritte Teil ist ebenfalls optional und
527 gibt die Zeichenkodierung an, vom Ländercode durch einen Punkt
528 getrennt. Einige Beispiele für Standard-POSIX-Shells:
530 export LANG=de Deutsch
531 export LANG=de_DE Deutsch, Deutschland
532 export LANG=de_AT Deutsch, Österreich
533 export LANG=es_ES Spanisch, Spanien
534 export LANG=es_MX Spanisch, Mexiko
535 export LANG=en_US.iso88591 Englisch, USA, Latin-1-Zeichenkodierung
536 export LANG=en_GB.UTF-8 Englisch, GB, UTF-8-Zeichenkodierung
538 Eine vollständige Liste der Sprachen und Ländercodes finden Sie im
540 <http://www.gnu.org/software/gettext/manual/gettext.html#Language-Co
543 Auf Unix-Systemen erhalten Sie mit dem Befehl locale(1) spezifische
544 Informationen zu den Spracheinstellungen.
547 Mit der Umgebungsvariable LANGUAGE können Sie eine Prioritätenliste
548 für Sprachen übergeben, die Sie durch Doppelpunkte voneinander
549 trennen. Dos2unix gibt LANGUAGE vor LANG den Vorzug, zum Beispiel
550 bei Deutsch vor Niederländisch: "LANGUAGE=de:nl". Sie müssen
551 zunächst die Lokalisierung aktivieren, indem Sie die Variable LANG
552 (oder LC_ALL) auf einen anderen Wert als »C« setzen, bevor Sie die
553 Liste der Sprachprioritäten nutzen können. Weitere Informationen
554 finden Sie im Gettext-Handbuch:
555 <http://www.gnu.org/software/gettext/manual/gettext.html#The-LANGUAG
558 Falls Sie eine Sprache auswählen, die nicht verfügbar ist, erhalten
559 Sie die Standardmeldungen in englischer Sprache.
562 Durch die Umgebungsvariable DOS2UNIX_LOCALEDIR wird LOCALEDIR
563 während der Kompilierung übergangen. LOCALEDIR wird verwendet, um
564 Sprachdateien zu finden. Der GNU-Standardwert ist
565 "/usr/local/share/locale". Die Option --version zeigt das verwendete
568 Beispiel (POSIX-Shell):
570 export DOS2UNIX_LOCALEDIR=$HOME/share/locale
573 Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben. Bei aufgetretenen Systemfehlern wird
574 der letzte Systemfehler zurückgegeben. Für alle anderen Fehler wird 1
577 Der Rückgabewert ist im stillen Modus stets 0, außer wenn fehlerhafte
578 Befehlszeilenoptionen verwendet werden.
581 <http://de.wikipedia.org/wiki/Textdatei>
583 <http://de.wikipedia.org/wiki/Wagenr%C3%BCcklauf>
585 <http://de.wikipedia.org/wiki/Zeilenumbruch>
587 <http://en.wikipedia.org/wiki/Unicode>
590 Benjamin Lin - <blin@socs.uts.edu.au> Bernd Johannes Wuebben (mac2unix
591 mode) - <wuebben@kde.org>, Christian Wurll (add extra newline) -
592 <wurll@ira.uka.de>, Erwin Waterlander - <waterlan@xs4all.nl>
595 Projektseite: <http://waterlan.home.xs4all.nl/dos2unix.html>
597 SourceForge-Seite: <http://sourceforge.net/projects/dos2unix/>
600 file(1) find(1) iconv(1) locale(1) xargs(1)